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Buchreihe: Analyse der Psyche und Psychotherapie
ISSN: 2943-6222
141 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
4. Auflage 2022
Erschienen: März 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2229-5
Bestell-Nr.: 2229
Leseprobe

Scham

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Schamkonflikte belasten Menschen in unterschiedlicher Weise und hemmen Lebensfreude, Selbstwertgefühl und intime Beziehungen grundlegend. In der Scham erfährt das Subjekt eine Infragestellung und Bedrohung der sozialen Akzeptanz und Anerkennung. Scham ist aber nicht nur ein subjektives Gefühl, sondern hat auch eine intersubjektive Dimension, die in der Psychoanalyse in den letzten Jahren zunehmend verstanden und fokussiert wird. Im psychoanalytisch-therapeutischen Prozess ist Scham eine Hauptquelle für Widerstand, Verstrickungen und problematische Übertragungs-Gegenübertragungs-Konstellationen.

In der vorliegenden Einführung werden die zentralen psychoanalytischen Schamkonzepte skizziert und hinsichtlich ihrer klinischen Dimension vorgestellt. Zahlreiche Beispiele verdeutlichen die Relevanz von Schamaffekten und -konflikten in der therapeutischen Behandlung.

Inhalt

Einleitung

Zur Entstehung psychoanalytischer Schamkonzepte
Freuds vier Schamauffassungen
Freuds »blinder Schamfleck«
Psychoanalytische Schamkonzepte in der Folge Freuds

Schamkonflikte aus Sicht der heutigen Psychoanalyse
Intersubjektive Bezogenheit und Anerkennung
Der anerkennende oder verachtende Blickkontakt
Scham als »psychosoziale Katastrophe«
Temporärer Rückzug im Dienste der Beziehungserhaltung
»Interaffektivität« und »mentalisierte Affektivität«
Affektregulierung, Trauma und Schamüberflutung

Schamkonflikte in der klinischen Praxis
Sensibilisierung für Schamaffekte in Erstgesprächen
Scham während der Therapie
Schamindikatoren
Affektdifferenzierung
Schamauslöser
Schamgefühldifferenzierung
Psychodynamik der Schamabwehr
Interpersonelle und intrapsychische Abwehr der Scham

Psychotherapie von Schamkonflikten
Therapie schamvulnerabler Patienten
Therapeutischer Takt als Schamsensibilität
Selbstverurteilungen identifizieren – Schamprofil erstellen
Wiedergewinnung biografischer Schamszenen
Selbstakzeptanz als Schamtherapieziel
Scham in Übertragung und Gegenübertragung

Zwischen Taktgefühl und Mut zur Schambearbeitung – Schlussbemerkung

Literatur

»Tiedemanns Buch ist sehr informativ und nützlich, da der Autor, dessen Kompetenz durch frühere Beiträge zu diesem Thema belegt ist, viele wertvolle Vorschläge für die Therapie macht und der psychoanalytischen Erforschung der Scham ebenfalls einige gute und gangbare Wege weist  ...«

Galina Hristeva, Psyche, 68. Jahrgang, Heft 1, Januar 2014, S. 88–90

»Schamerlebnisse kommen für manche Menschen einer psychosozialen Katastrophe gleich. Schnell werten sie sich dann als ganze Person ab. Deshalb brauchen wir mehr Milde uns selbst gegenüber  ...«

Uwe Britten, Psychologie Heute Juni 2015

»Der Umgang mit Scham in der psychotherapeutischen Praxis ist sicher ein wichtiges, wenn auch unbequemes Thema. Die Ausführungen des Autors geben dafür grundlegende Anregungen ...«

Doris Stopp, Analytische Psychologie. Zeitschrift für Psychotherapie und Psychoanalyse Nr. 179 1/2015

»Das kleine Buch ›Scham‹ ist ein trotz seiner Fülle an Information und vieler persönlich berührender Analysen und Erörterungen ein lesbarer Text, der es mit vielen Literaturhinweisen erlaubt, ihn als Einstieg in wissenschaftlich weiterführende Arbeiten zu nutzen. (…) Jedem, eben auch dem nicht psychotherapeutisch Versierten, der, wie dies häufig in Ausbildungsfunktionen zutrifft, beruflich darauf angewiesen ist, auffällige Verhaltensweisen einzuschätzen und sie ggf. einer fachlichen Behandlung zuzuführen, wird dieses Büchlein wertvolle Hilfe und nachdenklich machende Anregung sein  ...«

Reinhard Putz, GMS – Zeitschrift für Medizinische Ausbildung 4/2013

»Als Psychoanalytiker versteht der Autor Scham vor allem als Quelle von Widerstand, Verstrickungen und Übertragungen. Aus psychotherapeutischer Sicht interpretiert er die wichtigen – psychoanalytischen – Schamkonzepte und ihre klinischen Aspekte  ...«

Elisabeth Vanderheiden, www.socialnet.de

»Es dürfte sich bei der Scham mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit um das Gefühl handeln, das die meisten Psychotherapien verhindert hat und viele begonnene Therapien verzögerte oder scheitern ließ. Dass gerade jetzt ein Buch zu diesem Thema in der Reihe ›Analyse der Psyche und Psychotherapie‹ des Psychosozial-Verlags erschienen ist, ist also sehr zu begrüßen  ...«

David Gall, www.pharmacon.net

»Tiedemann weist nach, dass Scham bei einer ganzen Reihe von Krankheitsbildern eine entscheidende Rolle spielt. Subjektiv fühle sich Scham an wie ein Bloßstellen, das uns defizitär und minderwertig erscheinen lässt  ...«

Houssam Hamade, Neues Deutschland, Beilage zur Leipziger Buchmesse, 14. bis 17. März 2013